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@mailshopper:

Nein, sicher keine Spinnerei, sondern der Versuch sprachlicher Klas­si­fi­zie­rung 🔠. Daß man dabei dann natürlich das etablierte russische Wort »Шампа́нское« (Schampanskoje) den Schaumweinen heimischer Produktion zubilligt, finde ich nachvollziehbar.
 Auch wenn der Begriff klanglich gewiß Assoziationen an das Wort »Champagner« weckt, wird es, wie ich ja schon schrieb, bislang unter­schieds­los für alle Arten von Schaumweinen, also auch Sekt und Champagner verwendet.

Wenn Putin nur darauf aus wäre, einen Vorteil für die eigenen Marken zu erreichen, so würde er eher ein Dekret verabschiedet haben, das die Her­kunftsbezeichnung Krimsekt (der üb­ri­gens wie der französische Cham­pag­ner in Flaschengärung hergestellt wird) nur noch für Sorten, deren Trauben ausschließlich auf der Krim reifen, erlaubt. 🍾

Das ist aber völlig unnötig, stammen doch 73 % der der in Rußland gehandelten Schaumweine aus heimischer Produktion. Und ledig­lich weniger als 2 % der Gesamtimporte (bei ins­ge­samt 13 % Importen aus Frankreich) entfallen auf den Hersteller »Moët Hennessy«, der kurz nach Inkrafttreten des neuen russischen Ge­set­zes lautstark einen Lieferstop ver­kündet hatte. Bereits wenige Tage danach lenkte er jedoch wieder ein. ↩️

Denn, was viele Presseorgane zu erwähnen »vergessen« hatten, ist der Umstand, daß die französischen Winzer die Her­kunfts­be­zeich­nung » C H A M P A G N E « in lateinischer Schrift sehr wohl auch weiterhin in großen, fetten Lettern auf ihre Etiketten drucken dürfen. Lediglich auf der Flaschenrückseite muß künftig die kyrillische Bezeichnung »Игри́стое (вино́)« stehen:

◽ https://www.ksta.de/wirtschaft/namensstreit-eskaliert-putin-verscherzt-es-sich-mit-champagner-winzern-38887006

Bei Lichte betrachtet, entpuppt sich das ganze Bohei also eher als ein Sturm im Prickelwasserglas … 🌬️🥂

Richtig, so läuft es dort.