Möhren säen und anbauen: So klappt’s perfekt! 🥕
Knackig frische, süße Möhren – noch dazu solche, die ihr mit eigenen Händen gesät habt: Das hättet ihr auch gern? 😊 Verständlich, denn wer einmal selbst angebaute Möhren probiert hat, weiß: Möhren aus dem eigenen Garten, von Terrasse oder Balkon schmecken einfach so viel besser als aus dem Supermarkt! 😀
Obendrein spart ihr sogar Geld, wenn ihr Möhren selber pflanzt, statt sie zu kaufen! Ein Tütchen Samen kostet euch meist 1 bis 2€ – und liefert viele, viele Möhren. Und wenn ihr wollt, erntet ihr Möhren fast das ganze Jahr. 😀🥕
Besonders praktisch: Sogar im Hochsommer könnt ihr noch ohne Probleme Möhren säen. Viele meinen, das Gartenjahr sei fast vorbei. Doch mit den richtigen Sorten und etwas Feingefühl habt ihr noch jede Menge knackige Möhren im Herbst – oder sichert euch zarte Babykarotten, die einfach nur frisch und lecker schmecken.
In meinem heutigen Ratgeber verrate ich euch alle Tipps und Tricks übers Möhren säen und pflanzen. Wann ihr loslegen könnt, wie ihr beim Möhren säen vorgeht, was ihr bei Abstand, Pflege und Standort von Möhren beachten solltet. Und natürlich: Wie ihr eure knackigen Möhren ernten solltet! Los geht’s! 🥕
Möhren vorziehen oder Direktsaat?
Möhren sind kleine Eigenbrötler – ihre Pfahlwurzel will vom ersten Tag an ungestört wachsen. Möhren vorziehen ist deshalb keine gute Idee. Anders als bei vielen anderen Gemüsen, die ihr in kalten Monaten drinnen vorzieht und dann nach draußen umpflanzt, nehmen Möhren einen Umzug nämlich häufig äußerst übel. Die Wurzeln knicken, verzweigen sich oder wachsen krumm. Oder es wird überhaupt nichts mit der Möhren-Ernte.
Darum ist die Möhren Direktsaat im Beet (oder Topf) die beste Methode. 🥕
Falls ihr eure Möhren ohnehin nicht im Garten, sondern im Topf oder Kasten anbauen möchtet, könnt ihr sie natürlich auch in passenden Gefäßen „vorziehen“ – aber eben direkt im endgültigen Topf. So bleibt die Wurzel ungestört. Und ihr könnt euch trotzdem schon früh am ersten frischen Grün erfreuen. 😊
Ihr wollt Möhren im Topf pflanzen? – Kein Problem! Achtet nur darauf, dass eure Töpfe tief genug sind – schließlich brauchen die Möhren ausreichend Platz nach unten, um zu wachsen. Etwa 30cm sind für die meisten Möhren Sorten eine gute Topf-Tiefe. Nicht vergessen: Besonders in Töpfen trocknet die Erde im Sommer schnell aus. Denkt also daran, eure Möhren im Topf regelmäßig zu gießen! 💧
Wann Möhren aussäen?
Mit Möhren könnt ihr im Frühling schon relativ früh loslegen. Im Gegensatz zu Tomaten, Zucchini und anderen Gemüsen tolerieren Möhren auch kalte Temperaturen gut. Deshalb beginne ich meist bereits im März oder April mit der Möhren Saat.
Falls es zu kalt wird, ist im März oder April ein Schutz in den meisten Gegenden sinnvoll. Ein Vlies oder Frühbeetaufsatz schützt eure Möhren vor Nachtfrösten und hilft beim schnelleren Keimen. Wer ganz sichergehen möchte, wartet einfach ein paar Wochen länger. Schließlich habt ihr ja noch viele Monate, in denen ihr Möhren säen und anbauen könnt.
Und das geht nicht nur im Frühling oder frühen Sommer, sondern auch noch im Spätsommer! 😊 Mit schnell reifenden Möhren Sorten habt ihr in etwa zwei bis drei Monaten knackige Möhren auf dem Tisch. Ich nutze dafür im Sommer gern bereits abgeerntete Beete. Und freue mich, wenn das Grün der jungen Möhren wieder Leben ins Beet bringt.
Auch für euch ist das Gemüsejahr im Juli/August noch lange nicht vorbei? Ihr würdet neben Möhren am liebsten noch ganz viele andere Gemüsesorten auch im Spätsommer säen oder pflanzen? Schaut gern mal in einige meiner Ratgeber-Beiträge! 😀Probiert es doch zum Beispiel mal mit Kohlrabi, Mangold oder Radieschen! 😊
👉 Kohlrabi pflanzen: So gibt’s reiche Ernte!
👉 Mangold pflanzen: einfach, günstig, super lecker!
👉 Salat pflanzen rund ums Jahr: So klappt’s! 😀
👉 Knoblauch pflanzen, stecken, ernten: So geht’s!
👉 Gemüse vorziehen: So spart ihr beim Anbau von Tomaten, Zucchini & Co!
Möhren säen – so funktioniert’s!
Möhren wollen, dass ihr euch ein bisschen Zeit für sie nehmt. 😊 Einmal sorgfältig gesät, danken sie es mit gleichmäßigen Reihen und schönen Wurzeln.
So gehe ich beim Möhren säen vor:
- Boden vorbereiten: Tief lockern, bis sich die Erde krümelig zwischen den Fingern anfühlt. Steine und Wurzeln kommen raus – eine Möhre will ungehindert wachsen 😊
- Fein rechen: Oberfläche möglichst glatt streichen, das erleichtert die gleichmäßige Aussaat
- Saatrille ziehen: Nur einen Finger breit tief, dann einmal leicht anfeuchten
- Samen ausstreuen: Dünn und mit Ruhe, damit jeder Samen seinen Platz bekommt. Mit Sand gemischt, verteilen sich die kleinen Möhren Samen leichter. Versucht es ansonsten alternativ mit einem praktischen Möhren Saatband! 😊
- Bedecken & andrücken: Ein Hauch Erde über die Möhren Saat, dann sanft mit der Handfläche oder der Rechenrückseite andrücken.
- Feucht halten: Kein starker Strahl, nur feiner Sprühregen. Die Keimlinge sind zart – also geht vorsichtig mit ihnen um. 😊
- Markiersaat: Möhren brauchen einige Wochen zum keimen. Sät ihr Radieschen zwischen den Reihen, behaltet ihr jederzeit den Überblick über euer Beet. Und bevor die Möhren den Platz brauchen, sind die Radieschen längst verspeist! 😉
- Vereinzeln: Zu dicht stehende Keimlinge entfernen (siehe nächster Absatz)
Möhren pflanzen: der richtige Möhren Abstand
Möhren mögen Gesellschaft, aber keine Enge. 😊 Wenn sie sich zu sehr drängen, werden sie dünn und krumm.
Für Bundmöhren reicht ein Abstand von zwei bis drei Zentimetern in der Reihe, kräftigen Herbstmöhren solltet ihr eher drei bis fünf Zentimeter gönnen. Zwischen den Reihen lasse ich etwa 25-30 Zentimeter. So komme ich bequem zum Unkraut-Jäten dazwischen.
Da Möhren-Samen sehr klein sind, passiert es sehr leicht, dass ihr sie trotz aller Bemühungen zu eng aussät. In solchen Fällen ist es wichtig, sie später zu vereinzeln. Also: Überschüssige Pflänzchen zu entfernen, um so genug Platz für jede einzelne Möhre zu schaffen. Am besten klappt das, wenn ihr vorher gießt – so bekommt ihr die Pflänzchen am ehesten an einem Stück aus der Erde.
Möhren anbauen: Pflege und Standort
Möhren lieben die Sonne, aber auch ein Plätzchen im leichten Halbschatten ist als Standort für sie in Ordnung. Besonders wichtig dagegen ist für Möhren ein lockerer, steinarmer Boden, damit sie gerade und lang wachsen können. Schließlich sind Möhren Wurzelgemüse – und genau diese Wurzeln können sich nun mal nicht ausbreiten und ordentlich wachsen, wenn ihnen überall Hindernisse im Weg stehen oder der Boden zu fest ist.
Außerdem brauchen sie gleichmäßige Feuchtigkeit. Achtet also darauf, eure Möhren bei Bedarf regelmäßig zu gießen, sowohl während der Keimzeit als auch danach. Das gilt umso mehr, falls ihr Möhren im Topf pflanzt! Denn in Töpfen trocknet die Erde sehr viel schneller aus als im Beet.
Karotten pflanzen: Sorten Empfehlungen für die Sommer-Saat
Wer Möhren und Karotten pflanzen will, hat die Qual der Wahl. Es gibt wirklich viele tolle Sorten. Jetzt im Spätsommer setze ich auf Sorten, die schnell fertig sind und zarte, aromatische Wurzeln bringen. 🥕
- Nantes 2 – saftig, mild, habe ich schon mehrfach erfolgreich im Spätsommer gesät
- Adelaide – ist bei mir ein Allrounder: Ich säe sie früh im Jahr, aber auch für die Herbsternte. Perfekt für Babykarotten, süß und lecker! 😊
- Rote Riesen – eine tolle Möhrensorte, die ihr gut noch im Sommer säen und im Herbst ernten könnt. Lässt sich, richtig aufbewahrt, quasi ewig lagern! 😀
- Mokum – knackig und aromatisch. Sie wird in Rekordzeit erntereif – und ist deshalb auch für die Saat im Spätsommer toll geeignet
Möhren ernten – so macht ihr’s richtig
Ihr habt eure Möhren gesät, gepflegt, ihnen beim Wachsen zugeschaut. Und nun fragt ihr euch, wie ihr erkennt, wann Möhren erntereif sind? Keine Sorge, mit den richtigen Tipps findet ihr’s raus. Hier kommen sie!
Woran erkennt ihr, dass Möhren erntereif sind?
Möhren verraten euch ihre Erntebereitschaft oft schon, indem sie ein kleines Stück aus der Erde herausschauen – genau wie Radieschen. Außerdem erkennt ihr die Reife oft schon an ihrer Farbe: Die Schulter – also der obere Teil der Wurzel direkt am Blattansatz – ist voll ausgefärbt, meist kräftig orange. Bei Bundmöhren reicht eine Dicke wie ein Daumen, Herbstmöhren fallen kräftiger aus. Die Pflanze steht noch frisch und grün da, und die Wurzel fühlt sich fest und prall an, wenn ihr mit dem Finger leicht daran kratzt.
Ihr seid euch dennoch unsicher? – Erntet ein Test-Exemplar und macht den Geschmackstest! 😋
💡Möhren im Zweifel lieber etwas zu früh als zu spät ernten – so vermeidet ihr, dass sie verholzen oder Risse bekommen.
Möhren ernten – Schritt für Schritt:
Ihr habt euch eure Möhren genau angeschaut? Und seid sicher, dass sie erntereif sind? Dann kann’s losgehen! Hier erkläre ich euch Schritt für Schritt, wie ihr beim Möhren ernten am besten vorgeht! 😊
- Vorbereiten: Erde rund um die Möhren leicht lockern – bei schweren Böden nehmt eventuell eine Grabgabel zur Hilfe, um Bruch zu vermeiden.
- Am Grün fassen: Möglichst nah am Wurzelansatz greifen, nicht weiter oben am Blatt.
- Sanft ziehen: Mit gleichmäßigem Zug nach oben arbeiten, dabei die Möhre leicht hin- und herbewegen.
- Erde entfernen: Anhaftende Erde nur leicht abklopfen – nicht waschen, wenn ihr eure Möhren lagern wollt.
- Grün kürzen: Das Möhrengrün direkt nach der Ernte auf 1-2 cm zurückschneiden, damit die Möhren nicht austrocknen.
- Lagern: Für längere Haltbarkeit in leicht feuchten Sand einschlagen oder in einem kühlen, dunklen Keller aufbewahren.
Zum Lagern lasse ich die Erde an den Möhren erst antrocknen, klopfe sie dann vorsichtig ab, entferne das Grün und lege die Möhren in Kisten mit leicht feuchtem Sand. Aber oft schaffe ich es gar nicht bis dahin – die knackigste Möhre ist die, die ihr noch im Garten abbeißt. 😉
Möhrengrün werfen viele einfach achtlos in den Müll oder auf den Kompost – dabei ist es dafür viel zu schade! Denn Möhrengrün lässt sich in der Küche vielseitig verwenden! 😊 Frisches Möhrengrün schmeckt leicht würzig, ein bisschen wie Petersilie, aber nicht ganz so intensiv, eben feiner.
Ihr könnt es zum Beispiel hacken und wie ein Küchenkraut verwenden – etwa über Suppen, Eintöpfe oder Salate streuen. Besonders lecker ist ein Möhrengrün-Pesto: einfach mit Olivenöl, Nüssen (z. B. Walnuss oder Mandel), Knoblauch, Parmesan und etwas Zitronensaft pürieren. Das passt fantastisch zu Pasta, Ofengemüse oder als Brotaufstrich.
Möhren & Karotten selber anbauen: knackiges Gemüse, fast das ganze Jahr
Bei mir persönlich wäre ein Gartenjahr ohne Möhren undenkbar. Ich finde, aus dem eigenen Garten schmecken sie einfach viel, viel besser als aus dem Supermarkt. 😋Noch dazu fahrt ihr sehr viel günstiger, wenn ihr Möhren selber aussät und anbaut, statt das ganze Jahr über bundweise Möhren nach Hause zu schleppen.
Vor allem aber gehören Möhren und Karotten zu den Gemüsen, von denen ihr im Garten, auf Balkon oder Terrasse fast das ganze Jahr etwas habt. Viele gute Gründe also, um es selbst mal zu versuchen – oder was denkt ihr?
Habt ihr selber schon Möhren angebaut? Oder wollt ihr demnächst damit starten? Erzählt uns gern in den Kommentaren von euren Erfahrungen mit dem Möhren Anbau! Und falls ihr Fragen habt: immer raus damit! 😊
Viel Spaß beim Möhren säen und anbauen und immer einen grünen Daumen wünscht euch,
eure Gerrit vom Team DealDoktor
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Super Bericht, mal wieder👍
Ich habe im Juni die Nantaise 2 gesät.
Hat ewig gedauert bis die aufgegangen sind.
Mal abwarten ob die noch was werden.
@Amorphis: Im Juni? Ach, klaaaro werden die noch was, da haben sie doch noch ganz viel Zeit! 😀 Und Möhren finden’s ja ganz gut, wenn’s kühler wird – die werden dann sogar umso süßer. 😊 Ich drück dir die Daumen für eine gute Ernte!
@Amorphis: P.S.: Und lieben Dank fürs Kompliment! 😊