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👨‍⚕️🩸 Blut- und Plasmaspende – die etwas andere Art, Leben zu retten!

Mit diesem Magazin-Beitrag möchten wir einmal etwas vom üblichen Schwerpunkt abschweifen und den Fokus auf ein extrem wichtiges Thema lenken: die Blut- und Plasmaspende. Der Hintergrund ist dabei, dass ich nicht nur selbst langjähriger Blut- und Plasmaspender bin, sondern dass wir euch hier im Blog ja einen gewissen Mehrwert schaffen möchten. Ich – und natürlich das gesamte Dealdoktor-Team – sind der Meinung, dass dies mit einer solchen Spende erreicht wird. 

Da ich aus meinem allgemeinen Alltag auch viele Falschinformationen höre, möchte ich hier einfach einmal die Vorteile für euch und andere darstellen. Natürlich sollen dabei auch ein paar Punkte, die öfters falsch im Gedächtnis verankert sind, aus der Welt geschafft werden. Daher starte ich diesmal direkt mit einer Frage an euch: Seid ihr bereits Blut- und Plasmaspender? Dann schreibts doch gerne in die Kommentare!

Warum sollte ich denn mein Blut oder Plasma spenden?

OK, die Frage ist natürlich etwas provozierend gestellt worden, denn eigentlich sollte diese eher lauten: Warum denn nicht? Aber grundsätzlich lassen sich die Vorteile einer Blutspende (minimale mögliche Nachteile gibt es natürlich auch) in Benefits für euch und andere Beteiligte gliedern. Daher fangen wir ganz langsam vom Anfang an und nehmen erst einmal die Vorteile für andere Menschen unter die Lupe.

junge Frau mit Smartphone beim Blutspenden

Vorteile der Blutspende für Patienten

Das wohl wichtigste Argument für die Blut- und natürlich auch Plasmaspende ist die, dass ihr Patienten helfen und sogar Leben retten könnt. Interessant dabei ist, dass ihr mit einer einzigen Vollblutspende bis zu drei Personen helfen könnt. Warum das so ist? – Nun, weil die Blutspende nicht wie im Film einfach einem Patienten verabreicht wird, sondern nach der Spende in die einzelnen Bestandteile – also in Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Blutplasma aufgeteilt wird. Diese 3 verschiedenen Blutbeutel können dann eben bei 3 verschiedenen Patienten eingesetzt werden. 

Öfters unterhalte ich mich bei der Spende mit anderen Spendern und frage gelegentlich, warum diese Blut oder Plasma spenden kommen. Hierbei höre ich sehr oft, dass das Wissen, etwas Gutes getan zu haben, viele Spender ein Hochgefühl nach getaner Spende verleiht. Was ich nicht wusste ist, dass dieses Phänomen auch „Warm Glow“ genannt wird. 

Ein Großteil der Blutspenden wird für die Behandlung von Krebspatienten benötigt. Aber auch Patienten mit Herz-, Magen- und Darmkrankheiten sind auf Bluttransfusionen angewiesen. Blut wird außerdem bei Komplikationen während der Geburt sowie bei der Behandlung von Sport- oder Verkehrsunfallopfern benötigt.

Quelle: blutspende.de

Vorteile der Blut- oder Plasmaspende für mich selbst?

Schon im Mittelalter kannte man den Aderlass – also ein gezieltes (oder teils ungeplantes) Bluten. Aber warum hat man das getan? – Erklärbar ist dies wohl mit einem Absinken des Blutdruckes und einer „Reinigung“ – und genau diese Wirkungen erkennt man heute beim regelmäßigen Blutspenden. Denn ein regelmäßiger Besuch beim DRK oder dem nächsten Institut kann den Blutdruck von Hypertonie-Patienten senken und das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen verringern

Ich beim Plasmaspenden

Weiterhin gibt es für euch einen regelmäßigen Checkup, denn bei jeder Blutspende wird auch ein Blutspende-Gesundheitscheck, bei dem neben dem Hämoglobinwert und der Körpertemperatur auch euer Blutdruck gemessen wird, durchgeführt. Außerdem wird euch vor jeder Blut- oder Plasmaspende etwas Blut abgenommen und auf Antikörper gegen fremde Blutgruppenmerkmale sowie auf eine Infektion mit dem Erreger der Leberentzündungen Hepatitis B, Hepatitis C geprüft. Eigentlich immer erhaltet ihr zudem noch einen Check auf 

  • Erreger der Immunschwäche AIDS, HIV-1 und HIV-2
  • Antikörper, die als Folge der Geschlechtskrankheit Syphillis entstehen
  • Parvovirus B19 (Erreger der Ringelröteln)

Nach der Spende findet dann eine Bestimmung der AB0-Blutgruppe, des Rhesusfaktors und des Kellfaktors statt. Nach wenigen Tagen bzw. Wochen bekommt ihr einen Spenderausweis mit eurer Blutgruppe zugestellt. Tragt diesen immer bei euch, damit in einem Notfall die Sanitäter sofort eure Blutgruppe kennen. Ach so: Natürlich gibt es nach der Spende einen kleinen Snack und einen Kaffee. Außerdem gibt es recht regelmäßig Gewinnspiele oder gar eine Aufwandsentschädigung (siehe unten).

Die Voraussetzungen für eine Spende

Du bist gesund, aktiv und fühlst dich fit? Super, dann sind die meisten Voraussetzungen ja bereits erfüllt. Außerdem solltet ihr vor jeder Spende ausreichend gegessen und über den Tag verteilt mindestens 2 Liter Flüssigkeit getrunken haben. Beim Plasmaspenden ist noch wichtig, dass ihr nicht zu fettig esst, denn sonst kann das Plasma nicht immer verwendet werden. 

Bei der ersten Blutspende müsst ihr mindestens 18 Jahre und höchstens 65 Jahre alt sein (Mehrfachspender dürfen sogar bis zum 73. Geburtstag Blut spenden).

Natürlich gibt es noch weitere Faktoren, die euch ggf. von einer Blutspende ausschließen, aber das müsst ihr am besten selbst prüfen. Denn bestimmte Medikamente sind kein Problem, andere schließen euch aus. Oder ihr habt für einen bestimmten Zeitraum in Großbritannien gelebt und gearbeitet? Dann könntet ihr auch ausgeschlossen werden… eine erste Orientierung schafft die sehr ausführliche FAQ hier.

Junge Frau mit herzförmigen Ball in der Hand beim Blutspenden

So geht’s – der Ablauf

Der Ablauf für die Blut-, Thrombozyten- und Plasmaspende ist im Grundsatz immer gleich, aber natürlich müsst ihr bei den beiden letztgenannten Arten in ein Zentrum fahren und dort natürlich mehr Zeit einplanen. Aber grundsätzlich kann der Ablauf für eine Spende so zusammengefasst werden:

  • einen Blutspendetermin zu einem bestimmten Datum und Ort finden und reservieren
  • am Tag der Blutspende ausreichend essen und trinken
  • mit euren Personalausweis (und Spendenausweis) zu dem reservierten Termin erscheinen
  • Blut, Plasma, Thrombos spenden und Leben retten
  • Essen, quatschen und ausruhen…
  • das großartige Gefühl genießen, etwas Gutes getan zu haben.

Aufwandsentschädigung

Oben hatte ich es bereits angemerkt: die Aufwandsentschädigung. Durch das Transfusionsgesetz ist geregelt (§10.1), dass Spende-Einrichtungen den Blutspendern eine Aufwandsentschädigung zukommen lassen können. Im Detail heißt es dazu:

§ 10 Aufwandsentschädigung
(1) Die Spendeentnahme soll unentgeltlich erfolgen. Der spendenden Person kann eine Aufwandsentschädigung gewährt werden, die sich an dem unmittelbaren Aufwand je nach Spendeart orientieren soll.

Das ist auch der Grund warum häufig Plasmaspender überhaupt eine Aufwandsentschädigung erhalten und Blutspender eher nicht. Denn die Plasma- bzw. Thrombozytenspende dauert häufig 45 Minuten bis zu mehr als einer Stunde. Die Blutspende hingegen ist oftmals nach 5 Minuten (ohne Vor- und Nachbereitung) erledigt. Da die Spendeneinrichtungen euren persönlichen Aufwand (z.B. Fahrtkosten, Parkgebühren u.a.) nicht einschätzen können, wird dieser Aufwand pauschal geschätzt. Ganz grob könnt ihr mit 20 – 80 € je nach Spendenart und Institut rechnen. 

Grundsätzlich sollte aber das Geld nicht im Fokus stehen sondern die Spende und das Gefühl etwas Gutes getan zu haben. Dennoch ist es ein netter kleiner Nebenverdienst und in meinem Fall hat man mit den netten Schwestern und Pflegern aus dem DRK Leipzig mittlerweile schon eine regelrechte Freundschaft aufgebaut. 

Fazit

Eigentlich gibt es hier ja nicht viel zu diskutieren, aber dennoch gibt es einige Mitmenschen, die das Blut- und Plasmaspenden verachten. Was haltet ihr eigentlich davon? Oder seid ihr sogar Organ- und Stammzellspender? Schreibt es uns gerne in die Kommentare, wir sind richtig gespannt. 🙂

Euer Steven

Kommentare (25)
    • 26.10.2022, 11:21

    Ein wirklich guter Beitrag zum Thema Spenden von Blut oder Plasma. Ich selbst Spende seit 1993 regelmäßig und muss sagen, ich hab noch nicht einen Tag bereut. Es gibt einem echt ein Gefühl des sinnvollen Gebens. Zu wissen, dass ein Teil von mir, was ich loslassen kann, jemanden völlig Fremden ein wichtiges Stück Leben verleiht, ist ein unbeschreibliches gutes Gefühl.
    Einen Kurzcheckup anhand der Blutwerte gibt es ja gratis dazu.
    Die Aufwandsentschädigung ist ein angenehmer Nebeneffekt und wird von mir dankbar angenommen. Es ist sicher nur ein Bruchteil davon, wie danach weiter wirtschaftlich mit Plasma und Blut verfahren wird, jedoch um ein Menschenleben zu retten – unbezahlbar.
    Probiert es einfach aus, es ist ja freiwillig.

    • 26.10.2022, 11:24

    Ich spende seit knapp 2 Jahren regelmäßig bei Roten Kreuz. Ab und an muss ich jedoch wegen schlechter Eisenwerte aussetzen. Geld bekommt man nicht, dafür eine Tüte mit Süßigkeiten und Snacks.

    • 26.10.2022, 11:40

    Nur als kleine Info: in Deutschland wird immer weniger gespendet, so dass zwar noch keine Mangellage vorliegt, diese aber wohl in Sichtweite ist

    Insofern ist Blut spenden eine gute Sache

  • Mensch Leute, denkt doch einfach dran und rettet dadurch Leben. Man selbst ist doch auch froh, wenn man auf Blut von jemanden angewiesen ist und bekommt. So einfach kann helfen sein.

  • Der Benefit für den Spender ist die Untersuchung des Bluts, sodass es für einen selbst quasi eine kostenfreue Vorsorge ist und jeder gewinnt!
    Der Spender, der Konzern (Blut als Ware) und natürlich der Empfänger.

    Mit einem kleinen Piks und einem ruhigen Nachmitttag merkt man davon nichts weiter!

    • 26.10.2022, 12:25

    Habe früher viel plasma gespendet, es ist leider daran gescheitert das es ziemlich weit weg ist und ich mindestens 3 Std einplanen muss für das Hin und her und dort . Ansonsten habe ich es immer gerne gemacht .

    • 26.10.2022, 12:34

    Gute Sache, für so etwas zu werben.

  • Guter und sinnvoller Beitrag 👍

    • 26.10.2022, 12:47

    Bin schon lange Spender. Ich sage immer ich spende kein Geld sondern Blut, damit kann ich wesentlich mehr helfen. Ich muss sagen mir tut die Spende auch gut. Keine Ahnung ob dies auch Warm Glow ist. Ich fühle mich danach fitter und wohler…..

    • 27.10.2022, 00:24

    Toller Beitrag…
    Ich habe einen Organspendeausweis und finde es toll und wichtig anderen Menschen eventuell helfen zu können.
    Ich habe schon oft daran gedacht auch Blut und Plasma zu Spenden…
    Abgehalten hat mich bisher die Info oder das Gerücht das man als Schwuler Mann nicht genommen werden darf als Spender…
    Ist das wirklich so?
    Vielleicht hat ja da jemand richtige Infos…

  • muss man hier gegen Covid geimpft sein?

    Wusste gar nicht, dass es da eine Höchstaltersgrenze gibt.

      • 29.10.2022, 11:34

      ne musst nicht. COVID überträgt sich nicht über Blut.

      ja, die Altersgrenze gabs schon lange. Aber die Höchstzahl pro Jahr an Plasmaspenden wurde abgeschafft.

  • Ein bekannter hat jahrzehntelang Blut gespendet und darf seit einiger Zeit altersbedingt nicht mehr. Jetzt hat er bluthochdruck und muss sogar Tabletten dafür nehmen.

    • 01.11.2022, 14:45

    Die Aufwandsentschädigung ist gleich geblieben, aber die Menge an Thrombozyten, die sie abnehmen hat sich verdoppelt.
    Und so ne doppelte Spende zieht sich und ist ultra anstrengend. Deswegen spende ich nicht mehr. Schade. Früher war ich oft.

    • 19.11.2022, 23:44

    „Freue mich schon auf das Bashing.“ Aber:
    Wo bekommt man denn ordentlich Aufwandsentschädigung ?
    Könnt Ihr mir da so global Vereine, Institutionen, Anlaufstellen nennen ?
    Wäre in meiner Situ ein schönes Zubrot. Sorry.

      • 18.01.2023, 12:53

      Hi, also ich bin bei Plasmaservice da gibt’s 30€ plus Bonus (momentan 5 – 15€). Gibt auch insgesamt 125€ für Neuspender wenn sie geworben werden.

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