Rhabarber pflanzen – einmal setzen, viele Jahre ernten! 😀

Hach, Rhabarber – da werden Kindheitserinnerungen wach! 😊 An Omas Rhabarber-Kompott, zum Beispiel – und Sommerferien in Wiesen und Wald, wo man sich eine Rhabarber-Stange aus Nachbars Garten stibitzte und alle beim ersten, sauren Biss die Nase rümpften. 😀

Rhabarber ist anders als ganz viele andere Gemüsepflanzen! Das Spezielle am Rhabarber: Er ist eine jener Pflanzen, die man einmal pflanzt – und die dann über viele Jahre hinweg treu jedes Jahr kiloweise köstliche Ernte schenken. 😊 Eine einzige Staude kann euch – bei guter Pflege – zehn Jahre und länger begleiten. Ist das nicht einfach sagenhaft? 

Wenn man sich den Preis für ein einzelnes Rhabarber Pflanzstück überlegt und das ins Verhältnis setzt zu den vielen, vielen Kilo Rhabarber, die man erntet, wird schnell klar: Das ist ein riesiger Spareffekt. Im Laden zahlt man im Frühjahr mehrere Euro pro Kilo. Im Garten habt ihr das frische Gemüse frei Haus – und könnt mehr ernten, als ihr vermutlich auf einmal verbrauchen könnt.

Deshalb gibt’s heute einen Ratgeber zum Thema Rhabarber pflanzen. Dabei erfahrt ihr alles darüber, ob ihr Rhabarber besser säen oder pflanzen und was ihr bei Standort und Pflege beachten solltet. Auch der Frage, ob man die riesige Pflanze Rhabarber im Kübel pflanzen kann, gehe ich natürlich nach. Und: Wie, wann und wie oft ihr Rhabarber ernten solltet, klären wir hier natürlich auch!

Warum? Na, weil genau JETZT eine der besten Zeiten im Jahr ist, um Rhabarber zu pflanzen! 😀 Also, los geht’s! 

Rhabarber säen oder pflanzen?

Wer sich Rhabarber in den Garten holen möchte, hat grundsätzlich zwei Wege: Die Aussaat oder das Pflanzen von Wurzelstücken. Beide haben ihren Reiz, aber auch ihre Unterschiede. Die Aussaat ist spannend, weil man die Pflanzen von Anfang an begleitet.😊 Sie erfordert jedoch viel Geduld. Wer schneller kräftige Stiele ernten möchte, ist mit Pflanzstücken besser beraten.

Rhabarber säen – für Geduldige und Neugierige 

Die Aussaat von Rhabarber funktioniert zuverlässig, ist aber ein Projekt für geduldige Menschen. 😉 Samen können ab Februar/März auf der Fensterbank oder ab Mai direkt ins Freiland gebracht werden. Auch im Herbst könnt ihr Rhabarber noch säen. Er keimt in lockerer, feuchter Erde zuverlässig. Doch bis sich daraus eine ertragreiche Staude entwickelt, vergeht noch mehr Zeit, als wenn ihr ihn pflanzen würdet.

• Aussaat auf der Fensterbank ab Februar/März, im Freiland ab Mai. Auch im Herbst ist die Aussaat im Freiland möglich.
• Samen nur dünn mit Erde bedecken, feucht, aber nicht nass halten
• Pikieren bei 2–3 Blättern, später ins Freiland setzen
• Erste kleine Ernte nach ca. 2 Jahren, voller Ertrag ab dem 3.–4. Jahr

Wer Freude am Ausprobieren hat, kann mit der Aussaat Erfahrungen sammeln. Für einen planbaren Ertrag im Gemüsegarten ist Rhabarber zu säen aber nicht der einfachste Weg. 😉

Rhabarber pflanzen – der Klassiker

Die meisten Gärtner setzen beim Rhabarber auf das Pflanzen von Wurzelstücken, auch Rhizome genannt. Diese bestehen aus einem Teil der Wurzel mit ein bis drei Knospen. So bleibt die Sorte erhalten, und die Pflanzen wachsen von Anfang an kräftig. Schon im zweiten Jahr kann man einige wenige Stiele ernten, und ab dem dritten Jahr liefert die Staude zuverlässig Rhabarber – und zwar kiloweise!😀 

• Wurzelstücke mit mehreren Knospen verwenden
• Pflanzzeit im Herbst oder zeitigen Frühjahr
• Schon im zweiten Jahr erste Ernte möglich, ab dem dritten Jahr voll ertragreich
• Sortenechtheit bleibt erhalten

Für mich ist dies der beste Weg, wenn man Rhabarber pflanzen möchte. Einmal gesetzt, entwickelt sich aus dem Pflanzstück eine mächtige Staude, deren Rhizome Jahr für Jahr austreiben und die euch zuverlässig versorgen.

Rhabarber wann pflanzen?

Die Pflanzzeit ist bei Rhabarber entscheidend. Ideal ist der Herbst, wenn die Erde noch warm ist und die Pflanze Zeit hat, Wurzeln zu schlagen. So startet sie im Frühjahr mit voller Kraft. Auch im zeitigen Frühjahr kann Rhabarber gepflanzt werden, wenn der Boden frostfrei ist. Dann braucht er aus meiner Erfahrung aber eher ein bisschen länger, um sich zu etablieren.

• Herbst: September bis Oktober, für mich eindeutig die beste Pflanzzeit
• Frühjahr: März bis April, sobald frostfrei
• im Pflanzjahr: keine Ernte, die Pflanze braucht Ruhe. Gebt ihr erstmal Zeit, um groß und stark zu werden! 💪

Beim Rhabarber Anbau ist Geduld wichtig. Aber: Sie zahlt sich unglaublich aus! 😀 Im zweiten Jahr können schon einige wenige Stiele geerntet werden. Und ab dem dritten Jahr liefert die Staude dann zuverlässig – richtiger Standort und gute Pflege natürlich vorausgesetzt. Rhabarber muss seine Rhizome kräftigen, bevor er über viele Jahre hinweg große Mengen an Stielen hervorbringen kann.

Rhabarber Standort – Platz, Boden, Licht

Rhabarber ist eine mächtige Staude, die mit den Jahren riesig werden kann. Ein Quadratmeter Platz ist das Minimum, das ihr ihm im Beet gönnen solltet. Besser sind 1,5 Quadratmeter – oder mehr. Seine großen Blätter werfen Schatten wie ein Schirm, und die unterirdischen Rhizome dehnen sich Jahr für Jahr aus.

Überlegt euch also gut, welcher Standort im Garten sich für euren Rhabarber am besten eignet und wo er euch gefällt – denn einmal gepflanzt, bleibt Rhabarber viele Jahre am selben Ort.

• Platzbedarf: mindestens 1–1,5 m² pro Staude
• Licht: Sonne bis Halbschatten, in der Sonne gefällt es Rhabarber aber besser und er wirft mehr Ernte ab! 
• Boden: tiefgründig, humos, durchlässig
• Gleichmäßige Feuchtigkeit, keine Staunässe

Ich bereite das Beet immer gründlich vor: Alles Unkraut entfernen, 40-50 cm tief lockern und reichlich reifen Kompost einarbeiten. Rhabarber ist ein Starkzehrer. Eine gute Nährstoffversorgung und ein lebendiger Boden sorgen dafür, dass die Staude kräftig wächst und die Stiele saftig und stark werden. 😊

Rhabarber pflanzen: wie tief?

Die richtige Pflanztiefe ist bei Rhabarber unglaublich wichtig und entscheidet über den Erfolg! Die Knospen am Rhizom dürfen nicht zu tief in der Erde liegen, sonst faulen sie. Pflanzt ihr das Rhizom mit den Knospen dagegen zu hoch ein, drohen Frostschäden oder Austrocknung.

• Knospen 3–5 cm mit Erde bedecken
• Zu tiefe Pflanzung: Gefahr von Fäulnis
• Zu flache Pflanzung: Gefahr von Frost oder Austrocknung

Ein kleiner Gießrand sorgt dafür, dass das Wasser genau dort versickert, wo die Pflanze es braucht. Blütenstiele sollte man konsequent ausbrechen, damit die Energie in Wurzeln und Stiele fließt.

Rhabarber pflanzen im Kübel

Eigentlich ist Rhabarber ein klassischer Beetbewohner. Seine mächtigen Rhizome wollen Raum. Im Kübel ist dieser Platz stark eingeschränkt. Das macht den Anbau zu einer Herausforderung, aber nicht unmöglich. Mit dem richtigen Gefäß und etwas mehr Aufmerksamkeit könnt ihr Rhabarber auch im Topf kultivieren.

Dafür braucht ihr aber einen wirklich großen Kübel – je größer desto besser. 😀 Eine große Zinkwanne, in der ihr natürlich ordentlich für Drainage sorgen müsst, kann sich zum Beispiel für Rhabarber eignen! 

• Kübelgröße: mindestens 40–60 Liter – je größer, desto besser! 
• Substrat: humos, mit Drainageschicht
• Wasserbedarf: hoch, im Sommer oft tägliches Gießen
• Nährstoffe: regelmäßiges Düngen mit Kompost oder organischem Flüssigdünger
• Überwinterung: Kübel isolieren, Erde nicht austrocknen lassen

Auch wenn ihr Rhabarber im Kübel ziehen könnt: Rechnet mit kleineren Erträgen und kürzerer Lebensdauer. Dafür habt ihr die Pflanze nah bei euch, könnt das Wachstum aus nächster Nähe verfolgen und trotzdem ein paar schöne Ernten genießen. 😊

Rhabarber anbauen – Pflege im Jahreslauf

Einmal eingewurzelt, ist Rhabarber robust. Er braucht dennoch Zuwendung. 😊 Im Frühjahr freut er sich über eine gute Portion Kompost und eine Mulchdecke. Während der Erntezeit ist gleichmäßige Feuchtigkeit entscheidend. Nach Johanni (24. Juni) sollte man Rhabarber nicht mehr ernten, damit die Pflanze genug Blätter hat, um Energie in den Rhizomen zu speichern. Außerdem steigt mit den Sommermonaten der schwer verdauliche Oxalat-Anteil, weshalb ihr die meisten Sorten nach Juni nicht mehr ernten solltet.

• Frühjahr: Kompostgabe, Mulchen, Schnecken im Auge behalten
• Sommer: nach Johanni (24. Juni) keine Ernte mehr, Blätter stehen lassen
• Herbst: Kompost nachlegen, Laub als Schutz
• Winter: Krone mit Laub oder Reisig abdecken

Alle acht bis 10 Jahre solltet ihr euren Rhabarber teilen – das hält ihn jung und vital. Das ist dann auch die passende Gelegenheit, um eurem Rhabarber ein schönes, neues Plätzchen in eurem Garten zu suchen. Gleichzeitig lassen sich so neue Pflanzen gewinnen. 😀 So könnt ihr noch mehr Rhabarber pflanzen – oder Teile eures Rhizoms mit Freunden und Nachbarn teilen. 😊

Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?

Was genau ist denn Rhabarber nun eigentlich? Obst oder Gemüse? 😀

Botanisch ist Rhabarber ein Gemüse, da wir die Blattstiele ernten. In der Küche behandeln wir ihn aber meist wie Obst, weil er in Süßspeisen so beliebt ist. 😊 Die Blätter enthalten viel Oxalsäure und sind nicht essbar. Die Stiele dagegen sind vielseitig verwendbar und geben sowohl süßen als auch herzhaften Gerichten eine frische Note.

Rhabarber ernten – mit Maß

Bei den meisten Sorten liegt ihr richtig, wenn ihr euch beim Rhabarber auf eine Erntezeit im Mai einstellt – es gibt aber auch Sorten, die etwas früher im Jahr reif werden.

Rhabarber versorgt euch über die Jahre mit reichlich Ernte. Eine einzige Staude kann fünf bis zehn Kilo Stiele pro Jahr liefern. Aber, ganz wichtig: Auch wenn es noch so verlockend sein mag – nehmt dem Rhabarber beim Ernten auf gar keinen Fall alle Stiele! Wer zu viel auf einmal nimmt, schwächt die Pflanze, da sie ihre Blätter zum Aufbau von Reserven in den Rhizomen braucht.

Erntet deshalb immer nur ein Drittel der Stiele und lasst den Rest stehen.

• Erste Ernte ab dem zweiten Standjahr, sparsam
• Ab dem dritten Jahr volle Ernte möglich
• Nie mehr als ein Drittel der Stiele gleichzeitig entnehmen
• Erntezeit endet traditionell am 24. Juni (Johanni)

Rhabarber: Sortenempfehlungen

Es gibt viele verschiedene Rhabarbersorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Manche sind früher dran mit der Erntezeit, andere liefern große Mengen. Rote Sorten schmecken oft milder und eignen sich gut für Desserts, während grünere Typen meist ertragreicher sind. Eine Kombination verschiedener Sorten lohnt sich, um früh, reichlich und abwechslungsreich ernten zu können.

• Holsteiner Blut: Klassiker mit kräftigem Wuchs und super ertragreich! 😊
• Elmsfeuer: leuchtend rot, aromatisch
• Canada Red: durchgehend rot (sogar innerhalb der Stiele), schön mild im Geschmack
• Goliath: der ganz Große unter den Großen 😊 entwickelt besonders kräftige, lange Stiele
• Victoria: robuste, alte Sorte mit richtig dicken Stielen

Mein Tipp: Wer milde Stiele bevorzugt, wählt eine rote Sorte. Wer viel ernten möchte, setzt auf grünere Typen. Mit beiden Varianten im Beet ist man bestens versorgt. Ich persönlich hab ja am liebsten viel Variation bei allen Gemüsesorten. 😊

Rhabarber: eine Pflanze fürs Leben 😀

Rhabarber ist eine Pflanze fürs Leben. Er schenkt euch jedes Frühjahr frische, säuerliche Stiele kiloweise und begleitet euch über viele Jahre. Mit etwas Geduld, einem guten Standort und liebevoller Pflege wird er zu einem treuen Gefährten im Garten.

Und? Habt ihr auch einen Rhabarber im Garten, der euch schon viele Jahre begleitet? Vielleicht schon mehrere? Oder würdet ihr gern Rhabarber pflanzen? Berichtet es uns gern in den Kommentaren! 

Viel Spaß mit eurem Rhabarber und immer einen grünen Daumen wünscht euch

eure Gerrit vom Team DealDoktor