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♨️ Wie man Heizkosten spart und wie besser nicht

Danke an Sebastian für die Anmerkung bezüglich elektronisch gesteuerte Thermostate. Ich habe dazu einen Abschnitt im Deal ergänzt.

Jetzt wird es langsam aber sicher wirklich kälter und die Frage, wie wir ohne zu frieren, aber auch ohne gleich arm zu werden, durch den Winter kommen, wird dringlicher.

Eine Idee: Man könnte die Heizung ausstellen, wenn man das Haus bzw. die Wohnung verlässt. Das sollte Gas oder Heizöl sparen. Wieso euch dieser „Spar-Trick“ am Ende doch teuer zu stehen kommen kann, verraten wir euch in diesem Ratgeber.  

Kosten sparen durch… 

…Heizungsanlage ausstellen

Wenn man nicht zuhause ist, muss ja eigentlich auch nicht geheizt werden. Dennoch sollte man nicht gleich die ganze Heizungsanlage ausstellen, denn zum einen kühlen die Räume dadurch schnell aus, zum anderen kann schnell Schimmel entstehen. 

Viel gravierender ist jedoch die Tatsache, dass bei einer zu geringen Außentemperatur das Wasser in den Rohren gefriert. Das kann vor allem dann passieren, wenn die Heizungsanlage im Winter für eine längere Zeit, zum Beispiel während des Urlaub,  ausgeschaltet ist. Das gefrorene Wasser dehnt sich dann aus und das führt zu Rissen in den Rohren – im schlimmsten Fall platzt das Rohr komplett. 

Bemerkt wird das meist erst dann, wenn es taut, es aus den Rohren tropft und sich die ersten Wasserschäden in den Wohnungen bemerkbar machen. 

Wenn ihr bemerkt, dass eure Heizungsrohre eingefroren sind, solltet ihr unbedingt einen Fachmann hinzuziehen und nicht einfach selber die Heizung wieder einschalten. 

…Thermostat herunter drehen

Weniger drastisch ist es, wenn ihr das Thermostat herunter dreht. Allerdings solltet ihr hier auch darauf achten, dass die Räume nicht komplett runter kühlen, denn dann erhöht sich das Schimmelrisiko. Wollt ihr nicht heizen, dann solltet ihr das Themostat auf die Frostschutzstellung drehen, die oftmals mit einer Flocke gekennzeichnet ist. So wird zumindest verhindert, dass die Rohre zufrieren. 

Es macht jedoch viel mehr Sinn, den Heizkörper auf die Nachtabsenkung zu drehen – markiert ist diese durch den Mond. Hier wird die Raumtemperatur auf 16 Grad Celcius gesenkt. 

Die empfohlene Temperatur für einen Raum, in dem ihr euch nicht großartig bewegt und nur sitzt, wie das Wohnzimmer oder das Büro, liegt übrigens bei 20 – 21 Grad Celsius.

Elektronische Heizkörperthermostate

Auch eine super Möglichkeit, um Heizenergie zu sparen, sind elektronische Heizkörperthermostate. Diese werden anstelle der herkömmlichen Thermostate installiert und können aber programmiert werden, zum Beispiel via App. Ihr könnt einstellen, dass das Bad wenn ihr aufsteht schonmal angenehm warm ist, dort aber nicht geheizt wird, wenn ihr das Haus verlasst. Auch erkennt so ein elektrisches Thermostat, wenn ein Fenster offen ist und regelt die Temperatur automatisch runter. So könnt ihr im Jahr ca. 10% Energie sparen. 

In der Anschaffung sind die Thermostate auch nicht sonderlich teuer. Ihr bekommt sie zum Beispiel bei tink immer wieder im Angebot. 

…Warmwasser abschalten

In vielen Haushalten wird das Leitungswasser in einem Speicher warm gehalten. So ist es dann schnell verfügbar, wenn es benötigt wird, der Vorgang verbraucht aber auch Strom. Theoretisch wäre es nun eine Idee, die Wassertemperatur zu senken, doch dabei ist zu beachten, dass Leitungswasser immer auf über 55 Grad Celcius erwärmt sein sollte – andernfalls drohen Legionellen und die machen krank. In größeren Wasseranlagen müssen es sogar 60 Grad Celsius sein. 

 

Geht es nach dem Energiesparplan der Bundesregierung, dann sollen vor allem in öffentlichen Gebäuden die Heizungen herunter gedreht werde den. Während in Eingangsräumen und Fluren gar keine Heizung mehr eingeschaltet werden soll, sollen Arbeitsräume wie Büros auf 19 Grad Celcius geheizt werden. 12 Grad Celcius sollen für Räume, in denen körperlich gearbeitet wird, ausreichen.

Darf der Vermieter die Heiztemperatur senken?

Während Eigenheimbesitzer das Heizverhalten ja irgendwie noch selbst in der Hand haben, sieht es bei Mietern etwas anders aus. Denn letztendlich entscheidet der Vermieter, ab wann die Heizungsanlage angeschmissen wird. 

Laut Mietrecht müssen Vermieter eine Mindestraumtemperatur sicher stellen, die zwischen 21 und 22 Grad Celsius liegt. Nachts, also zwischen 0 und 6 Uhr kann die Heiztemperatur auf 18 Grad Celsius gesenkt werden. Eine festgeschriebene Heizperiode gibt es nicht – meist geht die aber von Oktober bis April. 

Sollte es außerhalb dieses Zeitraum länger als 3 Tage in Folge 12 Grad kalt sein und die Raumtemperatur auf unter 20 Grad Celsius absenken, muss die Heizungsanlage angestellt werden. 

Wenn euer Vermieter dem nicht nachkommt, handelt es sich um einen Mietmangel und ihr könnt die Miete kürzen. 

Schimmelbildung in der Wohnung – Wann entsteht Schimmel?

Ist die Temperatur in einem Raum zu niedrig, kann schnell Schimmel entstehen. Das liegt daran, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und an kalten Wänden und an Fenstern das Wasser kondensiert. 

Beim Thema Schimmel ist es wichtig, auf die Luftfeuchtigkeit im Raum zu achten, denn das Verhältnis zwischen Feuchtigkeitsgehalt der Luft und Temperatur im Raum sollte immer ausglichen sein.

Raum Optimale Temperatur Optimale Luftfeuchtigkeit

Wohnzimmer

20 Grad Celsius

40 bis 60 Prozent

Arbeitszimmer / Büro

20 Grad Celsius

40 bis 60 Prozent

Schlafzimmer

16 bis 18 Grad Celsius

40 bis 60 Prozent

Kinderzimmer

20 bis 22 Grad Celsius

40 bis 60 Prozent

Küche

18 Grad Celsius

50 bis 60 Prozent

Badezimmer

23 Grad Celsius

50 bis 70 Prozent

Keller

12 bis 15 Grad Celsius

50 bis 65 Prozent

Quelle: Verbraucherzentrale NRW

Fazit

Fakt ist, dass die Bude nicht auf 25 Grad hochgeheizt werden muss, wenn niemand da ist. Es ist aber auch so, dass eine gewisse Temperatur schon gehalten werden sollte, wenn man nicht irgendwann von Schimmel oder geplatzten Rohren überrascht werden möchte, denn das wird im Zweifel teurer als die Heizkosten an sich. 

Habt ihr einen Plan für den Winter? Werdet ihr anders heizen als im vergangenen Jahr? Lasst es mich mal in den Kommentaren wissen.

Eure Heike vom DealDoktor-Team

Kommentare (30)

    Die neusten hilfreichen Kommentare

  • Was ist denn das für ein Ratgeber, in dem elektronisch gesteuerte Thermostate fehlen? Wir haben schon seit Jahren solche Thermostate und lassen die Temperatur im Wohnzimmer nachts auf 17 Grad fallen und im Laufe des Vormittags wieder auf 20 Grad aufheizen. Im Schlafzimmer wird auf mindestens 16 Grad geheizt. Wird das Fenster geöffnet, wird die Heizung automatisch deaktiviert (bei modernen Geräten braucht man dafür nicht einmal mehr Fensterkontakte).

    Das hat bei uns ca. 10-15% Heizenergie gespart und erhöht zudem den Komfort.

    • 27.09.2022, 00:01

    Ich ergänze mal noch: Reflektorfolien hinter den Heizkörpern anbringen, sodass die Wärme nicht in die (oftmals sehr dünne) Außenwand geht, sondern in den Raum abgestrahlt wird. Zusätzlich darauf achten, dass die Heizkörper nicht zugestellt sind und dass sie staubfrei sind. Nachts die Rollläden schließen. Spart jeweils auch nochmals ein paar Prozente an Energie (und Kosten, wobei das für mich nur das sekundäre Argument ist).

  • Alle Kommentare

    • 21.09.2022, 10:09

    Ich schmeiss erst mal den Kaminofen an, der heizt gut für die Übergangszeit alle Räume auf….Und komm mir jetzt keiner mit Feinstaub, Umweltschutz und Welt retten… 🙂

    • 21.09.2022, 10:15

    Boah, eine super Auflistung, ich hoffe, wir kommen alle ohne Insolvenz durch den Winter

  • Dank meiner Solaranlage habe ich aktuell so viel Strom, dass ich den Heizlüfter angeworfen habe.
    Obwohl das definitiv total bescheuert ist!

    • 21.09.2022, 11:32

    Wir heizen normal mit öl, werden es aber jetzt mal durchrechnen mit der Klimaanlage zu heizen. Die braucht zwar kurz echt ordentlich Strom, aber macht dafür auch schnell warm. Muss man mal beobachten, aufschreiben und dann vergleichen. Hat vielleicht jemand von euch Erfahrung? Wit haben auch eine Solaranlage , die bringt allerdings erst ab 11.30/12 Uhr ordentlich Saft. Unser Sohn arbeitet von zuhause aus und fängt nun am zweiten Tag, an dem es bisschen frischer ist, nach dem Sommer direkt die Klimaanlage zum heizen an. Und ich nutze sie noch jeden Tag zum Schlafen, weil es mir zu warm ist 🤣 . 20 Grad im Schlafzimmer geht gar nicht…

      • 21.09.2022, 23:07

      Einfach zu rechnen, 1l Öl hat 10 KwH Heizwert, eine gute Heizung 80% Wirkungsgrad. Also Ölpreis pro L geteilt durch 10 plus 20% dann hast Du den Preis für eine KwH, mometan bei mir so 20 Cent. Klima hat ca 1 zu 4 Wirkungsgrad, also Preis KwH Strom geteilt durch 4, dann hast Du die KwH Wärme. Momentan ist Klima bei mir um die Hälfte günstiger als Öl. Kann sich aber alles sehrnschnell ändern wenn Putler endlich da ist wo er hingehört.

    • 21.09.2022, 13:20

    Ich heize so wie es für mich angenehm ist, ich glaube jetzt geht’s los!

  • Was ist denn das für ein Ratgeber, in dem elektronisch gesteuerte Thermostate fehlen? Wir haben schon seit Jahren solche Thermostate und lassen die Temperatur im Wohnzimmer nachts auf 17 Grad fallen und im Laufe des Vormittags wieder auf 20 Grad aufheizen. Im Schlafzimmer wird auf mindestens 16 Grad geheizt. Wird das Fenster geöffnet, wird die Heizung automatisch deaktiviert (bei modernen Geräten braucht man dafür nicht einmal mehr Fensterkontakte).

    Das hat bei uns ca. 10-15% Heizenergie gespart und erhöht zudem den Komfort.

    • @Sebastian: Danke für deinen Input. Das werde ich gerne in den Beitrag aufnehmen. 🙂

      • 21.09.2022, 17:40

      Ich habe normale Thermostate, keine neumodischen, und muss gar nix einstellen, wenn es zu warm wird, schalten die Heizungen runter.

      Aber selbst wenn, meine Heizungen sind jetzt nicht so weit auseinander, dass ich ein Auto bräuchte um die runter zu stellen 😂

        • 21.09.2022, 20:56

        Ich glaube, du hast das Prinzip der gesteuerten Heizkörperthermostate nicht verstanden.
        Die Dinger hängen, wie soviel heute, im Netz und nehmen Befehle entgegen. Du hast die absolute Hoheit, diese Geräte in deinem Sinn einzurichten.
        Bei mir läuft mittlerweile Vieles automatisch. Die Heizkörper waren erst im zweiten Schritt dran, haben jetzt aber Priorität bekommen.

      • @Jack0611:
        Damit kannst du aber nachts keine Heizkosten sparen, wenn du nicht gerade jeden Abend das Thermostat herunterdrehst. Drehst du es zu weit, wird es nachts zu kühl und das Aufheizen morgens kostet mehr als man gespart hat. Und wenn du das Fenster öffnest, heizen sie richtig hoch und blasen das Geld aus dem Fenster, wenn man vergisst, sie herunterzudrehen.

        Wir stellen die Heizung z.B. auch in den Abwesenheitsmodus bis zu einer bestimmten Uhrzeit, wenn wir einige Stunden aus dem Haus sind (und dran denken) und können sie, wenn wir früher als erwartet wiederkommen, von unterwegs aus auch wieder hochstellen.

        Dass das alles (bis auf die Steuerung aus der Ferne) auch manuell geht, bestreitet ja niemand. Aber es ist eben ein Unterschied, ob man auch immer dran denken muss, das Thermostat zu regulieren, oder ob das alles automatisch geht.

        • 22.09.2022, 10:31

        Also Sachen, die niemand braucht 😂

      • @Jack0611:
        Nur, wer Geld sparen möchte, ja.

        • 22.09.2022, 11:41

        Ich glaube die Ersparnis ist minimal, ich für mich habe die ideale Einstellung gefunden.

        Habe halt auch eine andere Einstellung zum Geld, ich gebe doch kein Geld aus für sowas, oder Smarthome Geräte, oder sowas.

        Da gehe ich doch lieber für 3 Monate in den Urlaub.

        Bin eh arm aufgewachsen, mein Vorteil, Materialismus gibt es bei mir nicht, und es ist mir auch relativ egal was für ein Auto mein Nachbar fährt 😂

      • @Jack0611:
        Es gibt ja keine einzelne ideale Einstellung, sondern drei: Tagsüber, nachts und Fenster offen. Ansonsten ist die Ersparnis sicher nicht minimal, wenn du diese drei Einstellungen aktuell nicht nutzt, es sei denn die Heizung wird nicht viel genutzt.

        Bei uns haben sich die Geräte jedenfalls schon längst amortisiert und zudem ist einfach der Komfort höher… win-win…

        Ich weiß ja nicht wo man von ca. 105€ die genannten 3 Monate Urlaub machen kann, aber das würde mich interessieren. 😀
        Ich habe für vier Funk-Thermostate plus das LAN-Gateway zusammen nämlich 105€ (als Neuware) bezahlt (LAN-Gateway plus zwei Thermostate als Set 75€, zwei einzelne Thermostate je 15€). Damit habe ich dann Wohnzimmer, Kinderzimmer, Flur und Badezimmer ausgestattet. Später habe ich dann noch drei Fensterkontakte für 48€ dazu gekauft.

        Das ist nun schon 6 Jahre her und die Heizkosten sind deutlich stärker gesunken als ich dafür bezahlt habe.

        Es muss ja nicht jeder nutzen. Das muss man ja selbst wissen, ob man das möchte. Die Begründung sollte nur nicht sein, dass die Geräte kaum eine Ersparnis bringen, denn das stimmt nur in wenigen Ausnahmefällen.

    • 21.09.2022, 19:50

    alleine die Absenkung der Raumtemperatur um 1 Grad spart ordentlich ein.

      • 21.09.2022, 20:47

      Angeblich 15%. Senke ich um 7 °C ab, bekomme ich sogar etwas zurück?

      • @ʇɐɔ!ʇs!ɥdos:
        6% ist der „offizielle“ Wert für eine Absenkung um 1 Grad. Bei uns waren es bei 21 auf 20 Grad ca. 19%, was allerdings daran liegt, dass unsere Nachbarin die Wohnung auf subtropische Temperaturen heizt, so dass unser angrenzendes Wohnzimmer bei eingestellten 20 Grad gar nicht mehr so oft überhaupt beheizt wird…

  • Keine Ahnung was unser Dealdoktor gegen eine eigene Eislaufbahn im Keller hat. 😈

  • Interessanter Artikel👍🏼

  • Die geballte Info in einem Beitrag. Sehr gut, wenngleich viele Tipps bereits jedem bekannt sein sollten.

    • 23.09.2022, 00:13

    Fensterdichtungen überprüfen und austauschen lohnt sich auch. Einfach ein Blatt Papier zwischen Fenster und Rahmen legen. Lässt sich das Papier herausziehen, muss die Dichtung erneuert werden. Die Dichtung kostet ~0,5€*m.

    • 27.09.2022, 00:01

    Ich ergänze mal noch: Reflektorfolien hinter den Heizkörpern anbringen, sodass die Wärme nicht in die (oftmals sehr dünne) Außenwand geht, sondern in den Raum abgestrahlt wird. Zusätzlich darauf achten, dass die Heizkörper nicht zugestellt sind und dass sie staubfrei sind. Nachts die Rollläden schließen. Spart jeweils auch nochmals ein paar Prozente an Energie (und Kosten, wobei das für mich nur das sekundäre Argument ist).

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