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♻️ Gegen Lebensmittelverschwendung – wird Containern legal?

Was passiert mit Lebensmitteln im Supermarkt, die abgelaufen sind? Richtig, sie werden weg geworfen. Auch wenn die Nudeln, Saucen oder das Obst noch gut sind, landen sie im Container und werden entsorgt. 

Und wer sie aus dem Container rettet, also „Containert„, begeht eine Straftat. Doch das soll sich nun ändern, wenn es nach den Grünen und der FDP geht. 

Rund elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle sind im Jahr 2020 zusammen gekommen. Jeder Verbraucher wirft demnach jedes Jahr gut 78 Kilo Lebensmittel weg. Darunter fallen allerdings auch Dinge wie Nussschalen, Kaffeesatz oder Knochen. Von den elf Millionen Tonnen fallen übrigens 800.000 Tonnen auf den Handel an, von denen die meisten wohl einfach nur das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben. 

Doch diese Lebensmittel zu retten, ist Diebstahl und somit strafbar. Jetzt werben Justizminister Marco Buschmann von der FDP und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen gemeinsam für eine Änderung der Straf- und Bußgeldverfahren für das „Containern“. 

Eine Straftat soll nur noch dann vorliegen, wenn ein Hausfriedensbruch vorliegt, „der über die Überwindung eines physischen Hindernisses ohne Entfaltung eines wesentlichen Aufwands hinausgeht oder gleichzeitig den Tatbestand der Sachbeschädigung erfüllt“.

Wer also Tore aufhebelt oder beschädigt, macht sich strafbar. Wer über eine kleine Mauer klettert, macht nichts falsch. „Wenn sich Menschen weggeworfene Lebensmittel mit nach Hause nehmen, ohne dabei eine Sachbeschädigung oder einen Hausfriedensbruch zu begehen, dann muss das nach meiner Meinung nicht weiter strafrechtlich verfolgt werden,“ so Buschmann. 

In einem gemeinsamen Schreiben an die Justizminister und -senatoren der Länder werben die beiden Bundesminister dafür, einen Vorschlag des Landes Hamburg von 2021 zu unterstützen und eine Änderung der Richtlinien für das Straf- und Bußgeldverfahren vorzunehmen.

Was haltet ihr vom Containern? Habt ihr das schonmal gemacht? Sollte es weiterhin bestraft werden? An damit in die Kommentare. 

Eure Heike vom DealDoktor-Team

Kommentare (42)
    • 10.01.2023, 16:20

    Lässt dann aber auch Raum für Missbrauch, z.B. könnte dann ja jemand legal meine Altpapier Tonne durchwühlen und sogar Dokumente mitnehmen. Außerdem ist Containern ineffizient, man sollte besser dafür sorgen, dass Lebensmittel gar nicht erst weggeworfen werden.

    • Trotzdem finde ich es übertrieben, wenn Leure, die Containern, dafür Strafen bekommen. Und Dokumente gehören nur geschreddert ins Altpapier – es kann dir immer passieren, daß jemand deinen Müll durchsucht 🤷‍♀️ hat man doch schon mehrmals bei Prominenten gelesen
      Die neue Regelung gälte ja auch nur für Supermärkte

      • Datenschutz wird groß geschrieben aber im Müll anderer Leute darf man wühlen? Ekelhaft. Auch Mauern übertreten halte ich für nicht korrekt. Hatte schon fremde neugierige im Garten stehen. Irgendwo muss es auch mal Grenzen geben.

        Sehe das wie fcjk, lieber die Lebensmittel nicht in den Massen in die Container lassen.

      • Ob man im Müll wühlen „darf“ würde ich jetzt nicht sagen – aber leider mache das manche – ob aus Neugier, Not oder Klimaschutz 🤷‍♀️ Aber irgendwas gehört unternommen, damit nicht soviel von den Geschäften entsorgt wird – vielleicht auch die Mitarbeiter schulen, damit nur schlechtes entsorgt wird, oder weniger bestellen

        • 11.01.2023, 01:41

        @Cube:
        Abwarten, wie die Änderungsentwürfe zum Strafrecht und den Ordnunswidrigkeiten im Ergebnis ausfallen.
        Die Ahndung des Hausfriedensbruchs als Straftat (Überwinden einer Umfriedung) bleibt weiterhin gewährt, außerdem bezieht sich der Entwurf eingegrenzt auf das Durchwühlen von Entsorgungscontainern auf Firmengelände.

      • 11.01.2023, 01:53

      @fcjk5:
      Containern ist ineffizient, absolut richtig!
      Nur gibt es neben den vielen Supermärkten und Discountern, die übrig gebliebene Lebensmittel (meistens wegen Überschreitung des MHD) an Wohltätigkeitsorganisationen kostenlos weitergeben, auch solche (z.B. NETTO-MD), die problemlos weiterverwertbare Lebensmittel zu hohen Kosten entsorgen lassen, teilweise, indem die – vorher genauestens ausgebuchten Artikel – zusammen mit Kehricht, angeschimmelten Frischwaren und geschlagenen Eiern vermischt, weisungsgemäß unbrauchbar gemacht werden.

  • Ich bin der Meinung es sollte auch möglich sein das Supermärkte das offensichtlich gute Zeug auch neben den Mülltonnen stellen kann ohne das die Probleme bekommen. Dann muss niemand irgendwo drüber klettern und eventuell irgendwas kaputt machen. Alternativ wäre auch eine Spende solcher „abgelaufenen“ produkte an die Tafel

    • Die Supermärkte haben ja bei Spenden Angst, das da jemand krank wird. Neben die Tonnen wäre ne gute Idee, aber wahrscheinlich schauts danach aus wie im Schweinestall – ist ja eh „Müll“ 🤷‍♀️ Bei uns im rewe gabs immer für Kinder nicht mehr so schönes Obst zum gratis mitnehmen – fand ich nett.

      • 11.01.2023, 02:00

      @cptlars:
      Bei den eigentlich naheliegenden Spendenaktionen machen aber nicht alle mit; auch die Bereitstellung und Übergabe der zur Weiterverwertung geeigneten Lebenmittelreste braucht minutiös kalkulierte Arbeitszeit.

    • 10.01.2023, 17:36

    Das Containern ist als Rentenerhöhung zu verstehen 🤣

    • Ich würde auch gerne darüber lachen, wenn es nicht so wahr wäre. Was sagt diese Tatsache über eine Gesellschaft und Regierung aus, wenn man sich nicht Mal um die Menschen kümmert, die ihr Leben lang gearbeitet haben und am Ende nicht mehr genug zum überleben haben.

    • 10.01.2023, 18:02

    Lebensmittel retten, ist besser als doof auf der Straße kleben !! 🙂

  • Es ist krass wie viel von unseren Erzeugnissen im Müll landen. Die Gesetze sollten dies verhindern und nicht verschlimmern. Wenn es noch essbar ist, warum überhaupt wegschmeißen? und dann noch verhindern, dass andere es essen. In Deutschland ist es nicht so schlimm, aber wir können uns immernoch bessern. Zudem wird soviel schon wegen Regulierungen aussortiert, bevor es überhaupt im Handel kommt.

    • 11.01.2023, 04:21

    Ich kann mir gut vorstellen wie es zukünftig an den Abfallcontainern aussieht. Alles durchwühlt und nutzlose Reste auf dem Boden verteilt. Für die Mitarbeiter bedeutet das, jeden Morgen Ratten verjagen und die Sauerei der letzten Nacht beseitigen.
    Interessant ist in dem Beitrag das Verhältnis der Entsorgung von 800.000 Tonnen auf Seiten der Anbieter und gut 10 Mio.Tonnen auf Verbraucherseite. Auch ich habe schon Dinge weggeworfen, hatte aber immer ein schlechtes Gefühl dabei.
    Der Handel entsorgt 10 kg Nahrungsmittel pro Einwohner jährlich. Das sind noch nicht mal 2 Joghurtbecher (500ml) pro Monat.

    • 11.01.2023, 10:21

    Ich finde es nicht schlimm wenn sie es raus holen wollen. Am besten gar nicht erst in den Müll werfen sondern verschenken!

    • 13.01.2023, 05:02

    Was für eine dumme Diskussion.
    Der „Lieferant“ ist zuständig für die ordnungsgemäße Übergabe der Produkte an den Kunden. Falls sich im Container auch verdorbene oder mit Glassplittern verschmutzte Produkte befinden, wäre der Supermarkt nach den Ideen unserer Regierung auch dafür verantwortlich.
    Ich empfehle jedem kommerziellem Abfallentsorger ein kleines Schloss am Abfallbehälter. Wer das illegal öffnet übernimmt die Verantwortung.😰

    • 13.01.2023, 22:32

    2023 es wird immer schlimmer

    • 28.02.2023, 00:32

    Ich habe heute etwas ausprobiert: meine Radiesschen hatten schöne Blätter. Die Blätter wurden gewaschen, gehackt, und in der Pfanne wie Spinat angebraten. Dann habe ich Gewürze und eine kl. Dose Bohnen dazugegeben und alles zu einem Aufstrich verarbeitet. Morgen wird getestet. Die Bohnen hatte ich aus einer Supperpreiswertaktion ohnehin da. Daraus wurde ein Glas Brotaufstrich und mit dem Rest in der Pfanne wurde eine Gemüsesuppe für morgen. Champignons von Marktguru, Suppengemüse, Brühe vom Maggi-Test. Sparsam vegan.

    • 22.10.2023, 22:04

    Diesmal hat jemand im Supermarkt schönes Mögrengrün luegen lassen: ideal für dieses Experiment. Möhrenblatt-Pesto (Knoblauch, Öl, Möhrengrün ohne harte Stiele im Blender püriert, dann Salz, Sonnenblumenkerne, optional Parmesan dazu mitgemixt). In kleine Gläser verfrachten zum Einfrieren oder im Eisewürfelgefäß portionsweise. Im Gefäß vom Mixen mit den Resten vom Pesto habe ich mit etwas Essiggurkenwasser und dem Rest einer Knorrgrillsauce ein Salatdressing gemischt. Kosten: für mich null, weil alles als Rest da war.

    • 05.01.2024, 23:06

    Da mein gebackenes Brot sehr krümmelig wurde und nicht gescheit geschnitten werden kann , probiere ich Brotklöße aus: brot würfeln oder zerbröseln, mit Kräutern, Knobi, Muskat, Salz, Pfeffer, etwas Milch und 1-2 Eiern vermengen, 30 Minuten stehen lassen, aus dem Brotteig runde Klöße formen und im Wassertopf 20-30 Minuten dämpfen (auf einem Sieb, Tuch oder wenn man es hat im Dampfsiebeinsatz von z.B. Ikea ). Klasse zu Sauerkraut oder Rahmspinat, Würstchen oder Gulasch.

  • Wurgs. Sowohl die Knödel als auch die Vorstellung eines nackten @ʇɐɔ!ʇs!ɥdos 😜😉

    • 07.01.2024, 20:41

    ok, das letzte Brotdrittel wurde verbraucht: in der Küchenmaschine zerkrümmelt, mit Kakao und Schokoweihnachtsmannrest, Trockenobstrest, Zimt, Rest Nussmuß, etwas Margarine, Zucker und Ei wurde ein Schoko-Cheesecakeboden daraus. Besser jetzt? Es ging mir darum, diese Sachen zu verbrauchen und ich experimentiere einfach gern. Für die Cheesecakemasse wurden auch angebrochene Restbestände verbraucht: Skyr, Creme Fraiche, Honig, etwas Butter, Walnüsse, Puddingpulver und ein Ei.

    • 05.03.2024, 00:35

    foodsharing Schrank war heute voll mit Gebäck. Zum Frühstück gibt es 2 belegte Brötchen, für die TK 9 gefüllte Börekstangen und 2 Fetaschnecken für Mittag. Nicht schlecht. Alles in Bäckereiverpackung.

    • 07.03.2024, 20:14

    Netto 56068 Victoriastr Verschenkt einige leicht gekeimte Kartoffeln (2 x 7 kg Säcke lage gerade noch im Kassenbereich zum Mitnehmen) – ich habe so 2 kg mitgenommen und habe mich gefreut: lieber verbrauchen als wegwerfen und leicht gekeimte Kartoffeln sind ja normal essbar (geschält, gekocht).

    • 13.03.2024, 22:53

    im Foodsharing Schrank heute: Fladenbrote ohne Ende

    • 26.03.2024, 14:00

    gestern habe ich sogar Bäckereiwarenanlieferung live erlebt – sehr netter Mann der sich freiwillig engagiert hat mehrere Gebäcktüten von Bäckerei Hoefer mit dem PKW in den Verteiler angeliefert. Ich habe eine Tüte mitgenommen – darin: Laugenbrötchen, Laugenstange, Semmel, darunter versteckt 2 belegte Brötchen mit Frikadelle und Kraut. Was habe ich mich heute früh und mittags darüber gefreut 😊

    • 26.03.2024, 14:07

    wohlgemerkt habe ich auch schon etwas in den Verteiler gebracht: Gewonnenen Ketchup, Gewürze, Natreen Erdbeeren im Glas die ich nicht aufessen kann aber noch 12 davon im Keller hatte, einige Getränkeflaschen aus Aktionen oder durch Fund (beim Pfandsammeln finde ich manchmal ungeöffnete Biere, die ich selbst nicht trinke und verschenke). Oder von Cashback, wenn es Sachen sind, die ich nicht selbst benötige.

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